VSAO Sektion
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Aktuelles
20 Minuten Interviews vom 24.02.2023:
Arbeitsbedingungen von Assistenzärztinnen
und -ärzten
"Bis zu 80 Stunden pro Woche – jetzt packen Ärzte aus! Schlafstörungen, keine sozialen Kontakte und kein Sport. Das sind die Folgen der extremen Arbeitsbelastung, der die jungen Assistenzärztinnen und -ärzte ausgesetzt sind. Daniel S. hatte genug und brach seine Weiterbildung trotz sechsjährigem Studium ab."
Das Video und der Bericht unter: Assistenzärzte am Limit: Bis zu 80 Stunden pro Woche – Wie die Arbeitsbedingungen im Spital unsere Ärzte krank machen. - 20 Minuten
Der Spitalverband H+ weist die Vorwürfe teilweise zurück und verweist auf die Politik. Anbei die Stellungsnahme von H+ : https://www.20min.ch/story/das-sagt-der-spitalverband-h-zu-den-vorwuerfen-315583498430
Die Politik äussert sich ebenfalls zu den Anschuldigungen. "Die Probleme werden durchaus anerkannt, müssen jedoch von den Spitälern und den Kantonen gelöst werden": https://www.20min.ch/story/assistenzaerzte-gegenseitige-schuldzuweisungen-verhallt-hilfeschrei-der-aerzte-ungehoert-133902203948.
NZZ-Artikel vom 20. Februar 2023:
Bürokratie, Burnout und
Behandlungsfehler
Viele Mediziner verlassen das Gesundheitswesen. Eine NZZ-Umfrage bei mehr als 4500
Assistenzärztinnen und Assistenzärzten zeigt, warum. Der Artikel beschreibt unzensiert und unbeschönigt viele Missstände. Dies verdeutlicht den sofort nötigen Handlungsbedarf dem Fachkräftemangel in schweizer Spitälern entgegenzuwirken.
"Überzeit wird weder kompensiert noch ausbezahlt. Oft bleibt während 12 Stunden auf dem Notfall nicht einmal Zeit aufs WC zu gehen oder etwas zu essen."
"Bei der Arbeitsbelastung in meinem Spital sind medizinische Fehler, auch wenn man fachlich topfit ist, unvermeidlich. Ich möchte dort nicht Patient sein."
"Ich habe kein Privatleben mehr. Ich komme heim, schaue dass ich entweder essen oder duschen kann - für beides ist keine Zeit - schlafe dann schnell sechs Stunden, sodass ich morgen wieder rechtzeitig zur Arbeit kann."
Quelle: NZZ, Assistenzärzte arbeiten 11 Stunden pro Tag und verdienen weniger als im Studentenjob, 20.02.2023
Den ganzen Artikel findet ihr unter:
Umfrage mit Assistenzärzten: Burnouts und Bürokratie im Spital (nzz.ch)
Schweizerische Ärztezeitung vom
15. Februar 2023:
Unterversorgung mit Ansage
Politikversagen: Im Gesundheitswesen erleben Patienten und Patientinnen bislang unbekannte Engpässe. Während das Kostenwachstum seit 20 Jahren nachlässt, ist die Versorgungssicherheit zur grossen Herausforderung geworden. Diese Entwicklungen hat die Gesundheitspolitik verkannt.
Die Verschlechterung des Gesundheitswesens ist krass», titelten die Tamedia-Zeitungen Ende Januar und zitierten damit eine Patientin, die seit neun Jahren gegen eine Krebserkrankung kämpft. Was ihr bereits vorher auffiel, habe sich in den letzten drei Jahren verschärft: das Personal habe immer weniger Zeit, alle seien «extrem kurz angebunden – und die Fehlerrate nimmt zu». Meldungen dieser Art häufen sich: Es ist nicht mehr nur schwierig, eine Haus- oder Kinderärztin zu finden, auch die Notfallversorgung steht «am Rande des Zusammenbruchs» mit schmerzhaften Folgen für Patientinnen und Patienten. Die psychiatrische Versorgung ist vielfach nicht mehr gewährleistet, immer häufiger sind Medikamente nicht mehr verfügbar, viele Spitalbetten können nicht mehr betrieben werden, Operationen müssen verschoben werden, Wartezeiten entstehen.
Für die Fachpersonen im Gesundheitswesen kommen diese Zustände nicht überraschend. Die Warnungen von Apothekern, Pflege und Hausärzteschaft vor Medikamentenmangel und Versorgungsnotstand gehören seit Jahren zum medialen Hintergrundrauschen. Kurz vor der Pandemie, Ende 2019, sahen die FMH-Mitglieder in einer Umfrage unter anderem den Kostendruck in der Patientenversorgung, den Zeitdruck in der Arzt-Patienten-Beziehung sowie den Ärztemangel und die Sicherung der Versorgung als Top-Herausforderungen.
Weiterlesen unter: Schweizerische Ärztezeitung - Unterversorgung mit Ansage (saez.ch)
SECO Mitteilung vom 17. November 2022:
Obligatorische Weiterbildungen von Assistenzärzt:innen:
Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF) verlangt, dass jede Weiterbildungsstätte ein «Weiterbildungskonzept» erarbeitet. Das Konzept bestätigt, dass den Assistenzärztinnen und -ärzten der Besuch der im Programm geforderten Kongresse und Kurse im Rahmen der Arbeitszeit ermöglicht wird und dass ihnen strukturierte Weiterbildung im Umfang von mindestens vier Stunden pro Woche angeboten wird.
Aus den Ausführungen ergibt sich, dass die berufliche Weiterbildung für Assistenzärztinnen und -ärzte zur Spezialisierung in einem Fachgebiet obligatorisch Ist. Folglich zählt die zur Weiterbildung aufgewendete Zeit gemäss Artikel 13 Absatz 4 der Verordnung 1 zum Arbeitsgesetz (ArGV 1) als Arbeitszeit. Vor allem die Stunden der «strukturierten» Weiterbildung müssen in der Arbeitszeiterfassung dokumentiert und in der Einsatzplanung einkalkuliert werden, um sicherzustellen, dass die im Arbeitsgesetz und seinen Verordnungen vorgeschriebenen Bestimmungen zur Arbeits- und Ruhezeit, darunter insbesondere die wöchentliche Höchstarbeitszeit, eingehalten werden.
Brief-SECO_Arbeitszeit_ArG_17112022_de.pdf (vsao.ch)
Mutterschutz: Informationen für Schwangere, Stillende und Wöchnerinnen in einem Arbeitsverhältnis
Körperliche Veränderungen machen eine Frau während und nach der Schwangerschaft empfindlicher gegenüber schädlichen Einwirkungen und Belastungen am Arbeitsplatz. Gegen Ende der Schwangerschaft kann eine beschwerliche Arbeit (Lasten tragen, repetitive Arbeiten, längeres Arbeiten im Stehen, ungünstige Arbeitszeiten etc.) das Risiko für eine Wachstumsverzögerung im Mutterleib, einen Spätabort oder eine Frühgeburt stark erhöhen. Deshalb müssen die Arbeitsbedingungen für schwangere und stillende Mitarbeiterinnen so gestaltet sein, dass die Gesundheit der Mitarbeiterin und des Kindes nicht beeinträchtigt wird.
Anbei die Broschüre des SECO, welche die arbeitsgesetzlicher Perspektive aufzeigt:
broschuere_mutterschutz_2021 (2).pdf (swisshosting.ch)
Hier findest du Übersichtstabelle zum Thema Mutterschutz:
Mutterschutz_und_Schutzmassnahmen (1).pdf (swisshosting.ch)
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FAQ Arbeitsrecht
Gesundheit des Personal
Der Gesundheitsschutz des Gesundheitspersonals ist von grösster Wichtigkeit und die Arbeitgeber sind weiterhin dafür verantwortlich. Der VSAO Schweiz ist diesbezüglich zusammen mit dem Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen/-männer (SBK) an den Bundesrat und den Spitalverband H+ gelangt, um Klarheit zu erlangen, wie die Spitäler Gesunheitsschutz und Ruhezeiten gewährleisten.
Wenn Du arbeitsrechtliche Fragen oder Sorgen hast, dann wende Dich an uns. Auch wir stehend in engem Austausch mit unseren SektionsjuristInnen und werden Deine Anliegen aufnehmen und an entsprechende Stellen weiterleiten.
Ärztinnen und Ärzte arbeiten nach besten Kräften für die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit ihrer Patientinnen und Patienten. Die eigene Gesundheit sollte jedoch ein genauso zentrales Anliegen sein. Denn Ärztinnen und Ärzte sind im Beruf stark gefordert – manchmal so stark, dass Körper und Seele darunter leiden und es zu gesundheitlichen Beschwerden kommt. Gibt es dann noch Schwierigkeiten im privaten Umfeld, kann die eigene Lebenssituation plötzlich ausweglos scheinen.
ReMed fängt Ärztinnen und Ärzte in solch kritischen Momenten rechtzeitig auf und begleitet sie auf dem Weg aus der Krise. Bei jeder Kontaktaufnahme meldet sich ein erfahrener Arzt des Beraterteams innerhalb von 72 Stunden und bespricht die persönliche Situation.
Angebot Coaching Gruppen
Die Gruppen bieten einen idealen Rahmen für einen vertrauensvollen, offenen und persönlichen Austausch über sämtliche belastenden, schwierigen und herausfordernden beruflichen Themen. Neben vielen anderen sind das z.B.: Umgang mit KollegInnen und Vorgesetzten, Ängste und Belastungen im Zusammenhang mit Fehlern und deren Folgen, Erlebnisse mit Patienten, Umgang mit Belastungsgrenzen, Work-Life-Balance.
Das Ziel ist es, unter fachlicher kompetenter Anleitung in ein kollegiales und unterstützendes Gespräch zu kommen sowie sich gegenseitig für den herausfordernden Berufsalltag zu bestärken. Arbeitsbezogene Konflikte und Schwierigkeiten sollen thematisiert und angesprochen werden können. Gemeinsam wird nach angemessenen und umsetzbaren Anregungen und Lösungen gesucht.
Ab dem 10.12.19 startet eine Coaching Gruppe in der Stadt St. Gallen.
Interessierte können sich hier melden.
DoppelDoc - Jobsharing-Partner für Ärztinnen und Ärzte
Jobsharing für Ärztinnen und Ärzte ist ein Arbeitsmodell, bei dem zwei Personen die Arbeit einer Vollzeitstelle unter sich aufteilen. Eine Möglichkeit ist, dass beide zu 55 Prozent angestellt sind und sich für die Übergabe der Patienten am Arbeitsort treffen.
Ein Drittel aller Schweizer Ärztinnen und Ärzte* würde gerne Teilzeit arbeiten. Dennoch bieten erst wenige Spitäler Teilzeitstellen an. Jobsharing bietet eine Lösung, bei der Ärztinnen und Ärzte und Spitäler profitieren.